„Desaströses“ ATU- Geschäftsmodell beschäftigt Bundeskartellamt

Ende März veranstaltete der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e.V. (ZDK) des Landesverbandes Nordrhein- Westfalen seine Jahrespressekonferenz. Der Präsident des Kraftfahrzeuggewerbes NRW, Ernst- Robert Nouvertné, kritisierte dabei stark die Werkstattkette ATU. Das Unternehmen soll ein „desaströses Geschäftsmodell“ fahren; es sollen vor allem Halter älterer Fahrzeuge immer wieder mit Dumpingpreisen geködert und die Waren- und Dienstleistungen der ATU- Werkstätten in immer wiederkehrenden Aktionszeiträumen unter Einstandspreis angeboten werden.

Aus diesem Grund wandte sich der ZDK- Landesverband NRW nun an das Bundeskartellamt mit dem Vorwurf, dass die Werkstattkette durch ihr Geschäftsmodell „seriös kalkulierende Wettbewerber vom Markt verdrängen wolle“. Außerdem, beschwert sich der nordrhein-westfälische Landesverband, hatten Bund und Kommunen ATU bei der „Reparatur der schweren finanziellen Schieflage“ unterstützt, um Arbeitsplätze weiter erhalten zu können. Trotzdem war die erfolgsversprechende Sanierung nicht wirklich von Erfolg geprägt.

Noch Anfang dieses Jahres kündigte das Unternehmen an, dass die Sanierung ein Schritt in die richtige Richtung gewesen und die finanzielle Neuaufstellung erfolgreich abgeschlossen sei. Um zu „profitablem Wachstum im Kerngeschäft“ zurückkehren zu können, wurden außerdem einige personelle Veränderungen in der Geschäftsführung durchgeführt. Der Aufsichtsrat des Unternehmens wurde neu zusammengesetzt und besteht nun aus Managern mit langjähriger Erfahrung. Zudem wurde der Vorsitz der Geschäftsführung von Hans- Norbert Topp zum Teil an den Aufsichtsratsvorsitzenden Norbert Scheuch abgegeben.

Nouvertné ist der Meinung dass das Geschäftsmodell von ATU nicht funktioniert, da das Unternehmen trotz einem Schuldenerlass von elf Millionen Steuerschulden der westfälischen Stadt Werl und dem Erlass von insgesamt 81 Millionen Euro Gewerbesteuern 900 Mitarbeiter entlassen will und einige Filialen schließen lässt. Somit wird sich ATU personell den Umsätzen anpassen und erhofft sich dadurch, die Zukunftsfähigkeit der Werkstattkette zu sichern. Diese Form der Geschäftsführung bewirkt beim ZDK- Landesverband laut Nouvertné „nur Unmut und Unverständnis“.

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